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Wissen für Helfende

27. Oktober 2025

Ihr Hinsehen kann den Unterschied machen. Hier erfahren Sie, woran Sie mögliche Gewalt erkennen, wie Sie Betroffene ansprechen können und wo es Unterstützung für Helfende gibt.

Stille Hilfe: So kann diskret Unterstützung gerufen werden

In gefährlichen oder bedrohlichen Situationen ist es oft nicht möglich, offen um Hilfe zu bitten. Deshalb gibt es stille Signale, mit denen Betroffene Hilfe holen können – auch ohne zu sprechen.

Handzeichen für stille Hilfe

Mit einer einfachen Handbewegung können Betroffene diskret zeigen, dass sie sich in Gefahr befinden. Dieses Zeichen kann zum Beispiel während eines Videoanrufs, im öffentlichen Raum oder in einer Apotheke gezeigt werden:

So geht das Zeichen:

  1. Die Hand wird offen mit dem Daumen nach innen gezeigt.

  2. Die Finger werden langsam über den Daumen geschlossen.

    Handzeichen Stille Hilfe

Codewort: „Ich möchte Lotte sprechen“

Auch in Apotheken oder Arztpraxen kann Hilfe gerufen werden – ganz ohne Erklärung.

Sagen Sie einfach: „Ich möchte Lotte sprechen.“

Das Personal kennt diesen Hinweis und leitet diskret weitere Schritte ein.

Kinder sind immer mitbetroffen

Kinder erleben Gewalt mit – auch wenn sie nicht selbst geschlagen werden. Sie spüren Spannungen, Angst und Unsicherheit. Häufige Folgen sind Unruhe, Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen oder Schwierigkeiten in der Schule.

Hilfe für die Mutter bedeutet immer auch Schutz für das Kind.

Was Kinder jetzt brauchen

  • Einen sicheren und ruhigen Ort

  • Verlässliche Bezugspersonen, die Halt geben

  • Zuwendung, Gespräche und klare Strukturen im Alltag

  • Unterstützung in Schule und Freizeit

Wenn Sie mit Kindern fliehen müssen

Falls möglich, nehmen Sie folgende Dinge mit:

  • Ausweise und Krankenkassenkarte

  • Wichtige Medikamente

  • Das Lieblingskuscheltier oder ein vertrauter Gegenstand

  • Schul- oder Kindergartensachen

  • Impfpass und Geburtsurkunde des Kindes

Ein Freund oder eine Freundin braucht Hilfe?

Viele Betroffene sprechen nicht offen über Gewalt – aus Angst, Scham oder Hoffnung auf Besserung.

Doch es gibt Warnzeichen. Ihr aufmerksames Hinschauen kann den Unterschied machen.

Woran Sie es merken können

  • Unerklärliche Verletzungen oder häufiges Entschuldigen

  • Rückzug von Freundinnen, Freunden oder Familie

  • Unsicherheit in Anwesenheit des Partners

So können Sie helfen

  • Ruhig und direkt ansprechen, z. B.: „Ich mache mir Sorgen um dich.“

  • Zuhören und ernst nehmen, ohne Druck auszuüben

  • Hilfe anbieten oder gemeinsam nach Unterstützung suchen (z. B. Beratungsstellen, Hilfetelefon, Frauenhaus)

 

Was tun? Wie helfen?

Das sagt bff: Frauen gegen Gewalt E.V.: www.frauen-gegen-gewalt.de/de/infothek/gewalt-gegen-frauen/gewalt-gegen-frauen-was-tun.html

 

 

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